Am vergangenen Wochenende trafen sich im rheinland-pfälzischen Haßloch die besten Schüler- und Jugendgewichtheber Deutschlands (Jahrgänge 2006-2011).
Beim Schülerpokal der Deutschen Gewichtheberjugend wurden neben der Einzelwertung gleichzeitig der Deutsche Vereinsmannschaftsmeister und der Deutsche Meister der Länderauswahlmannschaften ermittelt. Bei der Jugend zusätzlich der Deutsche Meister der Länderauswahlmannschaften. Eine Mannschaft besteht hier jeweils aus 8 Sportlern, von denen 5 in die Wertung kommen und jeweils mindestens 1 Mädchen oder 1 Junge enthalten sein muss.
Ausgetragen wurde ein leichtathletischer Mehrkampf bestehend aus Schlussdreisprung, Sternlauf und Kugelstoßen sowie den beiden klassischen Disziplinen des Gewichthebens Reißen und Stoßen bei den Schülern mit Technikwertung bei der Jugend ohne. Die Einteilung der Athleten erfolgte in Gewichtsgruppen innerhalb der Jahrgänge. Wobei diese mindestens 8 Athleten pro Gruppe umfassen sollten, sonst wird nicht eingeteilt.

Am Freitag startete die Jugend und aufgrund einiger Ausfälle hoben die 13 Athleten der Altersklasse 16, Jahrgang 2007, in einer Gruppe. Nils Gürth und Marc Pfeiffer vom SV 90 begannen mit der Leichtathletik. Während Marc den Dreisprung mit 8,70 m gewann, belegte Nils mit neuer Bestleistung von 8,20 m gemeinsam mit Littmann vom ASK Frankfurt den zweiten Platz. Auch den Sternlauf gewann Marc mit 11,3 Sekunden vor Littmann und Hofer. Im Stoßen siegte Littmann vor Pfeiffer und Gürth.
Im Reißen startete Marc mit neuem Landesrekord von 93 kg und ließ im zweiten Versuch starke 97 kg folgen. Erst bei 100 kg scheiterte er knapp. Nils Gürth erreichte eine neue Bestleistung von 80 kg und lag knapp hinter Littmann und dem Mutterstädter Kihm auf Platz 4. Im Stoßen ein ähnliches Bild. Nach dem Auftakt von 111 kg durch Marc folgten 2 weitere starke Landesrekorde von 116 und 120 kg. Mit über 50 Mehrkampfpunkten Vorsprung wurde Pfeiffer Deutscher Meister und Jahrgangsmeister. Nils Gürth kämpfte bis zum letzten Versuch um eine Medaille, schaffte 105 kg und scheiterte im letzten Versuch knapp an 110 kg. Am Ende Platz 4 im größten Teilnehmerfeld, eine starke Leistung.
Im leichten Jahrgang 2008 reichten neue Bestleistungen und keine ungültigen Versuche in allen Disziplinen diesmal nur zu Platz 5 für Said Selim Magomadov. Er gewann auch den Dreisprung und hatte mit 12 m im Kugelstoßen die größte Weite. Auch Aaron Nüchter steigerte seine Zweikampfleistungen um insgesamt 8 kg auf 70 und 82 kg. Aber auch bei ihm reichte es trotz des Sieges im Dreisprung nur zu Platz 6 in der Gesamtwertung in der schweren Gruppe dieses Jahrgangs.
Iman Kurbanova wurde ebenfalls Sechste im Jahrgang 2007 weiblich. Auch Raphael Kleinfeld hatte es schwer in der schweren Gruppe des Jahrgangs 2006. In der Athletik war er im Sternlauf und Kugelstoßen noch Zweiter hinter dem Berliner Keil, aber im Sprung nur Fünfter. Im Stoßen gelangen ihm 6 gültige Versuche mit 88 und 105 kg, aber er musste die starken Frankfurter Sportschüler Henning und Hauff sowie den Berliner Keil vorbeiziehen lassen und sich mit dem undankbaren 4. Ein ähnliches Bild zeigte sich in der leichten Klasse dieses Jahrgangs. In der Leichtathletik konnten Matzollek und Kirchner noch mithalten. Matzollek gewann den Sprung und auch beim Sternlauf war Kirchner vorne dabei. Doch nach der Leichtathletik kamen die Sprünge und da konnten beide nicht mithalten und wurden auf die Plätze 5 (Matzollek) und 7 (Kirchner) durchgereicht.
In der Länderwertung dann großes Pech für die Thüringer Auswahl, denn sie kam mit nur 5 Punkten Rückstand hinter Bayern ebenfalls nur auf Platz 4.

Am zweiten Wettkampftag waren dann die Schüler an der Reihe.
Bei den Mädchen des Jahrgangs 2011 traf Luiza Kurbanova auf starke Konkurrenz. Trotzdem konnte sie sich in der Leichtathletik durchsetzen und gewann alle 3 Disziplinen. Im Kugelstoßen warf sie mit 12,3 m 4 m weiter als ihre Konkurrentinnen und ging mit einem Vorsprung ins Gewichtheben. Beim Reißen gelang ihr mit 39 kg eine neue Bestleistung und die mit Abstand höchste Last in diesem Jahrgang. Dennoch schmolz ihr großer Vorsprung, weil sie bei der technischen Ausführung der Hebungen deutlich schlechter bewertet wurde als ihre Konkurrentinnen. So erhielt Klein aus Hassloch für nur einen gültigen Versuch 6,33 Technikpunkte und Luiza nur 4,33. Als sich dies im Stoßen fortsetzte, erhielt ihre Konkurrentin eine 7,33 und Luiza trotz vieler Bestleistungen und 45 kg im Stoßen nur eine 5,5. Damit war der Wettkampfverlauf auf den Kopf gestellt. Klein konnte noch an Luiza vorbeiziehen und Platz 1 erkämpfen. Luiza blieb der Vizemeistertitel und die Gewissheit, dass dies der letzte Kampf auf Bundesebene war, bei dem die technische Wertung über den Sieg entscheiden wird. Denn diese wird bei den nächsten Meisterschaften abgeschafft.
Auch Narek Grigoryan ging nach einer guten Athletik, bei der er den abschließenden Dreisprung gewann, als Dritter ins Stoßen. Mit starken 43 kg im Reißen festigte er seinen 3. Platz, bekam aber im Stoßen für seine Hebungen nur eine 5,5, während sein direkter Konkurrent eine 7 erhielt. Trotz der erneut höchsten Zweikampfleistung von 52 kg im Stoßen wurde er auf Platz 4 verwiesen.
Auch im Jahrgang 2010 weiblich kamen Alexia Kullmann und Kheda Dudorkhanova trotz einiger neuer Bestleistungen nicht über die Plätze 7 und 8 hinaus, da auch ihre Technikbewertungen hinter denen der anderen Athletinnen zurückblieben.
In der Vereinswertung belegte der SV 90 den fünften Platz und in der Länderwertung wurde Thüringen überraschend Deutscher Vizemeister.