Dramatischer Sieg im Heberkrimi mit Schrecksekunde in Weiden

Die Gewichtheber des SV 90 wollten eigentlich ganz entspannt zum Wettkampf in die Oberpfalz zum 1.AC Weiden fahren.  Hatte sich doch trotz einiger kleinerer Verletzungen und Erkrankungen wieder fast der kompletten Kader im Training befunden. Aber unser Neuzugang aus Jena, Saskia Brummer, meldete sich kurzfristig mit Grippe krank und Sebastian Semper aus der 2. Mannschaft wurde nachnominiert.

Weiden schaffte es diesmal alle seine Leistungsträger einschließlich des Neuzuganges aus Berlin Lavinia Rat an den Start zu bringen und sie legten los wie die Feuerwehr. In Gruppe 1 hatten die Gräfenrodaer Probleme dran zu bleiben und das obwohl sie starke Leistungen zeigten. Fritz Heyer war dabei wieder eine sichere Bank und er schaffte mit drei sicheren Versuchen über 82kg, 85kg und 87kg starke 29,5 Relativpunkte.

Auch Marie Sophie Breitschuh konnte nach dem Platzer im letzten Wettkampf aufatmen und mit drei sicheren Versuchen und 50 im letzten 30,5 Punkte für die Mannschaft beisteuern. Aber die Weidener hatten in Gruppe 1 mit Brian Jow, einem Major der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, einen ganz starken Heber zurück in der Mannschaft, der jederzeit mithalten konnte. Für Julia Perlt lief der erste Wettkampf nach langer Wettkampfpause sehr schleppend an. Nach dem erfolgreichen Abschluss an der Oberhofer Sportschule und dem Beginn einer Lehrausbildung war ihr ein deutliche Trainingsrückstand anzumerken. Ihr gelang an diesem Tag nur der Anfangsversuch von 55kg. Währenddessen die Weidenerin Schemmel alle drei Versuche in die Wertung brachte.

So sollte die Entscheidung wiederum in Gruppe 2 fallen. Und hier zahlte sich die Taktik des SV 90 Christina Büller in dieser Gruppe heben zu lassen aus. Die junge Östreicherin auf Seiten des SV 90 zeigte eine ganz starke Vorstellung und konnte alle drei Versuche in die Wertung bringen. Über ihre neue Bestleistung von 67kg freute sie sich riesig und sie brachte Gräfenroda immer wieder in Führung währenddessen ihre unmittelbare Konkurrentin Lavinia Rat nach dem Anfangsversuch an weiteren Lasten scheiterte. Die Weidener Popel und Narr lieferten sich einen packenden Kampf mit Langkabel und Griebel bis zu den letzen Versuchen. Aber am Ende konnten sie nicht mithalten, da Gräfenroda in Gruppe 2 mit acht von neun Versuchen in die Wertung brachten. Andre Langkabel erreichte 130kg und Philipp Griebel als letzter Heber hatte wie immer die Kontrolle über den Sieg in dieser Teildisziplin, die er wie immer routiniert mit starken 140 kg im letzten Versuch zur Geltung brachte.

Die Weidener standen nun wie immer da – in allen Begegnungen stark gekämpft, viele Bestleistungen und trotzdem verloren. Gräfenroda gewann das Reißen mit 208,3 zu 193,5 Relativpunkten und blieb damit nur 0,6 Punkte unter dem Vereinsrekord.  

Nun kam das Stoßen und die Gräfenrodaer setzten für Christina Büller Nico Holtmann ein. Auch hier in Gruppe 1 das gleiche Bild – Weiden baute mit jedem Versuch seine Führung in dieser Teildisziplin aus. Dabei glänzte erneut Heyer mit drei gültigen Versuchen und 104kg im letzten. Auch Marie Breischuh überzeugte mit weiteren drei gültigen Versuchen. Julia Perlt kämpfte tapfer, doch mehr wie 73 kg waren diesmal einfach nicht möglich. Mit einem schon deutlichen Vorsprung von 15,5 Punkten für Weiden ging es zu Gruppe 2.   

In Gruppe 2 gelang es Holtmann, Langkabel und Griebel trotz gültigen Auftaktversuchen nicht entscheidend an die Weidener heranzukommen. Jetzt galt es erstmal den Zweikampfpunkt abzusichern, der nach fast jeder Hebung wechselte. Nach der zweiten Hebung sah es schon besser aus Weiden steigerte insgesamt um 12kg und Gräfenroda um 16kg. Da alle Heber ihre Versuche gültig bekamen, lag Gräfenroda wieder im Zweikampf mit 3,6 Punkten vorn. Lavina Rat verkürzte mit ihrem dritten Versuch um 2 Punkte diesen Vorsprung, währenddessen Nico Holtmann den dritten Versuch mit 121 kg verpasste. Trotzdem konnte er mit 43 Relativpunkten im Stoßen ein ordentliches Ergebnis zeigen.

Nun kam der entscheidende und wohl auch tragischste Versuch des Tages. Vor ca. 150 begeisterten Zuschauern, die auch die Gäste sehr fair unterstützten, ging Weidens bester Johannes Popel zu seinem dritten Versuch an die Hantel. Unter tosendem Beifall setzte er die 153 kg um und stieß sie auch aus aber dann passierte es, es gelang ihm nicht die Hantel über dem Kopf zu stabilisieren sie drückte nach hinten und er kugelte sich den Arm aus. Nach einer längeren Verletzungspause wurde der Wettkampf fortgesetzt. Die Gräfenrodaer Langkabel und Griebel hatten auf Lasten gesteigert, die ausreichen sollten noch den Stoßpunkt zu erkämpfen. Aber an diesem Abend standen wohl alle noch unter Schock und die Pause war einfach zu lang keinem Heber – Narr auf Weidener Seite, Langkabel und Griebel auf Gräfenrodaer – gelang ein gültiger Versuch.    

Weiden holte sich damit verdient den Punkt im Stoßen mit 331,5 zu 318,3 Relativpunkten und steigerte seine Mannschaftsbestleistung insgesamt um 50 Relativpunkte. Den Gesamtsieg mit 526,6 zu 525 holten sich die Gräfenrodaer und damit auch 2 zu 1 Wertungspunkte. Bester Heber des Tages war erneut Philipp Griebel mit 119 vor Johannes Popel aus Weiden, dem wir natürlich alles gute und die besten Genesungswünsche übermitteln.

Nun wartet am 23.11. der schwere Heimkampf gegen die starken Münchener bei dem sich die Gräfenrodaer noch um einiges steigern müssen.

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