Die erste Niederlage beim Aufsteiger

Der erste Bundesligakampf der Saison begann unter einem schlechten Vorzeichen. Für den von allen hoch gehandelten Meisterschaftsfavoriten, dem SV 90 Gräfenroda, gab es die von den Trainern erwartete Niederlage. Gräfenroda als Meister der beiden Vorjahre ging mit hohen Zielen in die neue Saison, aber im Vorfeld musste beim ersten Kampf aus krankheitsbedingten- beruflichen oder privaten Terminen neben Griebel und Heyer, die Jenaerinnen Treppner, Fiedler und Brummer sowie die starken Leipzigerinnen Geuther, Klinge und Reppel ersetzt werden. 

Trotzdem wollte der SV 90 wenigstens 1 Punkt  beim sehr starken Aufsteiger aus der Baden-Württembergischen Oberliga entführen. Die Böbinger Halle war mit über 200 begeisterten Zuschauern gut gefüllt.

In Gruppe 1 starteten auf beiden Seiten nur weibliche Sportlerinnen. Marie Breitschuh gelangen 43 kg und zwei gültige Versuche. Der erstmals für Gräfenroda in der Bundesliga startenden Leipzigerin Anna Eichner gelangen drei Gültige und 53 kg im dritten Versuch. Veronika Volna glänzte mit drei gültigen Versuchen und 71 kg im letzten. Die Böbingerinnen um den starken Fellbacher Neuzugang Jule Kopp lagen nach dem ersten Durchgang mit 104,5 zu 93 Relativpunkten vorn. In Gruppe 2 dann ein Kopf- an Kopfrennen mit Böbingen. Die ebenfalls von Weightlifting Leipzig erstmals startende Lina Fischer zeigte zwei starke Versuche mit 45 bzw. 48 kg. Auf Böbinger Seite zeigten Fabian Kluge und Marius Oechsle keine Schwächen und sechs starke Versuche. Auch der Tscheche David Mahovsky ließ nur den dritten Versuch weg. Jetzt sollten es wieder einmal Jakub Bartecek und Andre Langkabel richten. Bartecek stieg bei 127, Langkabel bei 130 als letztes ein. Die Aufholjagt schien anfangs aufzugehen. Man lag in Führung, aber jetzt rächte sich die Teilnahme von Bartecek bei zwei Wettkämpfen an einem Tag. War doch Bartecek am Morgen noch bei den Tschechischen Meisterschaften in Prag an den Start gegangen. Er belegte dort in der Kategorie bis 102 kg den dritten Platz. Diese Belastung und der lange Anfahrtsweg waren diesmal zu viel für ihn. An den Steigerungen auf 132 und 136 kg scheiterte er knapp.

Andre Langkabel zeigte dagegen einen ganz starken Wettkampf. Die 137 kg im Zweiten und gar die 141 kg im Letzten meisterte er mühelos. Damit gelang ihm eine Steigerung von 6 kg gegenüber der Deutschen Meisterschaft vor einer Woche. Aber der Vorsprung von Böbingen war zu groß und der erste Punkt ging mit 200 zu 210 Relativpunkten verloren. 

Gräfenroda konzentrierte sich nun auf den möglichen Stoßpunkt aber da gab es in der Aufwärmphase lange Gesichter als Marie Breitschuh mit Ellenbogenschmerzen passen musste. Für sie kam Chris Matzollek in die Mannschaft. Nun war es ein ständiges Hinterherlaufen. Matzollek stieß zwar Bestleistung mit 83 kg, Anna Eichner gelangen 70 kg ebenfalls Bestleistung und wiederum Volna mit drei Gültigen und 90 kg. Aber der Vorsprung der Böbinger wuchs ständig an. 147,3 für Böbingen und 130 für Gräfenroda ß da war doch der Vorsprung schon gewaltig.    

Trotzdem kämpfte Gräfenroda verbissen weiter. Lina Fischer mit drei gültigen Versuchen und persönlicher Bestleistung mit 71 kg im letzten gab ihr bestes. Als Bartecek und Langkabel mit 160 kg einstiegen, wollten sie das Unmögliche noch schaffen. Aber Kluge und Oechsle zeigten keinerlei Schwächen und sechs gültige Versuche. Lediglich dem Tschechen Mahovsky gelang nur ein Gültiger Versuch. Die folgenden großen Steigerungen von Bartecek waren dann doch zu viel für ihn nach der Doppelbelastung. Andre Langkabel glänzte noch einmal mit 167 kg im zweiten. Das Stoßen ging mit 319 zu 347,8 verloren und der Zweikampf mit 519 zu 557,8 Punkten. Damit gab es für Gräfenroda nach sieben Wettkämpfen und zwei Jahren die erste Niederlage.          

Da tröstet auch nicht, dass Andre Langkabel mit 119 Relativpunken und Veronika Volna mit 102 die jeweils besten Heber bzw. Heberinnen des Wettkampfes waren.