Am Samstag fand nach fast zwei Jahren der 1. Präsenzkampf in der 2. Bundesliga Gruppe B für den SV 90 Gräfenroda statt. Nach einigen Onlinewettkämpfen freuten sich die Gräfenrodaer endlich wieder einem direkten Gegner gegenüberzustehen. Und der Topfavorit der Gruppe B der ehemalige Erstligist das Athletenteam Vogtland kam mit seinen drei ausländischen Spitzenhebern der Tschechin Pudivitrova und den beiden Ukrainern Pavlov und Ielezov. Petr Petrov hatte kurzfristig aufgrund schulischer Verpflichtungen absagen müssen obwohl er schon seit 4 Tagen von der WM in Usbekistan zu Hause war.
Pandemiebedingt wurde der Wettkampf für die Sportler, Helfer und Betreuer unter 2G+ ausgetragen. Zuschauer waren aufgrund der aktuellen Coronaverordnung des Ilm-Kreises leider nicht zugelassen.
Gräfenroda hatte viele Ausfälle zu verkraften neben dem Mannschaftskapitän Philipp Griebel fielen auch Susan Treppner und Saskia Brummer aus. Damit waren drei potenzielle 100 Punkte Heber des SV 90 nicht am Start.
Trotzdem steigerte sich der SV 90 von Hebung zu Hebung. In Gruppe 1 zeigte Marie Sophie Breitschuh drei gültige Versuche im Reißen. Im letzten Versuch gelangen ihr 46 kg. Julia Reppel, die Verstärkung vom Partnerverein Weightlifting Leipzig, machte ihren ersten Gewichtheberwettkampf überhaupt. Super betreut von Ihrem Coach Oliver Nell gelangen ihr 54kg und 57kg. Die tschechische Auswahlheberin Veronika Volna erreichte 70kg und unterlag im Reißen nur um 1 Punkt ihrer direkten Konkurrentin und Freundin Pudivitrova vom Team Vogtland. Gräfenroda führte mit 104 zu 85,5 Relativpunkten.
In Gruppe 2 startete nach längerer Pause der immer noch amtierende Deutsche Meister der Senioren Fritz Heyer. Er zeigte einen tollen Einstand mit 85 kg im Reißen. Als Jakub Bartecek und Andre Langkabel ihre Anfangsversuche mit 135 und 137 kg in die Wertung brachten war der Sieg im Reißen auch durch Tagesbesten im Reißen dem Ukrainer Pavlov nicht mehr zu nehmen. Mit 215 zu 180,2 verfehlten die Gräfenrodaer im Reißen nur knapp ihre Mannschaftsbestleistung aus dem Jahre 2019.
Im Stoßen dominierten dann die Gräfenroder den Wettkampf, da bei Vogtland Hartenberger verletzt ausfiel und Ersatzheber Ielezov als dritter Ausländer nicht eingesetzt werden durfte. Nico Holtmann ersetzte Breitschuh in Gruppe 1. Mit drei gültigen und 115kg im letzten überzeugte er erneut mit einer starken Leistung. Auch Julia Reppel gelangen zwei starke Versuche und ihr war die Freude an den gestoßenen 71 kg und am geschafften ersten Wettkampf deutlich anzumerken.
Veronika Volna glänzte im Stoßen und ließ mit drei gültigen und der Bestleistung von 93kg ihre Konkurrentin Pudivitrova keine Chance. Als in Gruppe 2 Heyer mit 95kg, Langkabel mit 160kg und Bartecek mit 165kg ihre Anfangsversuche gemeistert hatten war der Sieg perfekt. Aber Gräfenroda wollte mehr. Der Mannschaftrekord im Stoßen und Zweikampf sollte fallen. Heyer mit 98, Langkabel mit 165 und Barteczek mit 170 waren mit drei gültigen 0,5 Punkte vom Rekord entfernt. Geschickt steigerten die Trainer bei allen drei Hebern um nur 1kg. Bereits der erste Fritz Heyer lies es sich nicht nehmen diesen Rekord mit 99kg zu holen.
Langkabel und Bartecek steigerten dann noch einmal gewaltig auf 171 und 175 und konnten diese Lasten aber nicht mehr meistern. Mit 341 zu 250 gewann Gräfenroda das Stoßen deutlich und erreichte damit eine neue Mannschaftsbestleistung in dieser Teildisziplin. In der Gesamtwertung gewann Gräfenroda mit der neuen Bestmarke von 556 zu 430,2 Relativpunkten. Bester Heber des Tages war Pavlov knapp vor Bartecek und Langkabel bei den Männern und Volna vor Pudivitrova und Reppel.
Auch erreichte Gräfenroda an diesem Tag das beste Ergebnis aller drei Bundesligastaffeln in der 2. Liga. Marie Sophie Breitschuh gelangen im Stoßen 56 kg außer Konkurrenz.