Sieg gegen München mit Vereinsrekord

Meister gegen den Vizemeister – das sollte der schwerste Kampf für den SV 90 in diesem Jahr werden. Denn im letzten Jahr in München verloren die Gräfenrodaer 2 Punkte, die einzige Niederlage des SV 90 in zwei Jahren. Und diesmal hatten sich die Gräfenrodaer hervorragend vorbereitet. Der Kader war fast komplett und alle branten darauf diesmal keinen Punkt gegen die Münchener abzugeben. 

Vielleicht waren es auch die verkündeten Neuigkeiten. Zum einen der beschlossene Hallenumbau in den kommenden beiden Jahren, der nun auch offiziell den sachkundigen  Gräfenrodaer Publikum kundgetan wurde. Aber auch die Nachricht vom plötzlichen Ableben eines ihrer besten Sportler. Mario Machleit, der hervorragende Leistungen als Sportler, Jugendtrainer und Sektionsleiter für den Verein erbracht hatte war nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. In einer Schweigeminute gedachten alle Anwesenden seiner und die Mannschaften trugen Trauerflor. Gräfenroda hatte sich eingeschworen, für ihren Mario zu kämpfen und eine gute Leistung zu erreichen.

In Gruppe 1 gelangen Marie Sophie Breitschuh 48kg und damit erreichte sie gute 29,5 Relativpunkte. Noch ein wenig besser machte es Julia Perlt, die diesmal mit Optimalgewicht von 56,0kg auf die Waage ging und der 56kg gelangen. Aber trotzdem war das noch nicht alles, denn in Gruppe 1 stahl Fritz Heyer mit drei blitzsauberen Versuchen und gerissenen 90kg im letzten allen die Show. Fritz hatte obendrein noch über 2kg abgenommen. 36 Relativpunkte – soviele wie kein anderer in Gruppe 1 waren der Lohn und Gräfenroda ging mit 40 Punkten Vorsprung in Gruppe 2. Hier sollte es ein ausgeglichener Kampf werden. Christina Büller steuerte starke 65kg und 27 Punkte bei und scheiterte nur ganz knapp an der neuen Bestleistung von 70kg. Zwischenzeitlich hatten die beiden Deutschen Meisterinnen Lisa Rieß und Anna-Carina Häusler, die mit sehenswerten Versuchen die Zuschauer begeisterten die Münchener herangebracht 128 zu 128. Währenddessen Philipp Griebel noch im ersten Versuch scheiterte führte Andre Langkabel mit starken Versuchen die Gastgeber heran. Der auf der zweiten Ausländerposition bei den Münchenern gesetzte Isilay brachte mit starken Versuchen die Münchener kurz in Führung. Die war vorbei, als Griebel den 2. Versuch gültig bekam. Nun ging es nur noch Vereinsintern weiter, wer wohl der beste Reißer bei den Gräfenrodaern war. Der Junioren EM Teilnehmer Langkabel legte starke 136kg vor und erreichte 44,1 Relativpunkte. Das wollte Philipp Griebel natürlich toppen und steigerte um gewaltige 9kg auf 139kg und bekam sie gültig und erreichte 44,7 Punkte. Die etwa 100 Zuschauer waren begeistert und freuten sich gleich noch auf den neuen Vereinsrekord im Reißen. Mit 216,8 zu 168,2 siegte Gräfenroda am Ende recht deutlich.   

Nun kam das Stoßen und die Gräfenrodaer setzten für Marie Breitschuh Nico Holtmann und für Christina Büller Philipp Stecklum ein, denn der Vereinsrekord sollte wackeln. Die Gräfenrodaer schienen wie verwandelt gegenüber dem Auftritt im Stoßen von Weiden. In Gruppe 1 glänzten Nico Holtmann und Julia Perlt mit jeweils drei gültigen Versuchen und auch Fritz Heyer erreichte im dritten starke 106kg. Das war zugleich ein neuer persönlicher Relativrekord von Fritz und eine starke Vorstellung für die Deutsche Meisterschaft der Junioren in zwei Wochen in Obrigheim.

München hatte nur noch wenig entgegenzusetzen, da einer ihrer Besten, Florian Schnurrer, nur verletzt zuschauen konnte. 152 Relativpunkte zu 119 war das Ergebnis in Gruppe 1. Die drei Münchener kämpften in Gruppe 2 konnten aber Gräfenroda nicht mehr folgen. Nun jagten alle den Vereinsrekord. Philipp Stecklum gelangen nach nur zwei Wochen Training schon wieder starke 130kg. Weiterhin Andre Langkabel und Philipp Griebel, die sich wieder ein starkes Duell auf Augenhöhe lieferten.

Langkabel, dem im ersten Versuch 155kg, gelangen scheiterte noch knapp im zweiten Versuch an 160kg. Philipp Griebel glänzte mit 160kg und 165 kg in den ersten beiden Versuchen. Jetzt sollte es möglich sein. Langkabel lies im dritten 162kg auflegen und stieß die 7kg Steigerung mühelos – 552,5 – 1,8 Gesamtrelativpunkte fehlten noch. Doch Philipp Griebel machte es rund mit mühelos gestoßenen 168kg im Dritten, der im Trommelwirbel und tosenden Applaus unterging. Es war geschafft. Gräfenroda gewann mit 338,7 zu 290,2 Relativpunkten auch das Stoßen und mit neuen Vereinsrekord von 555,5 Relativpunkten zu 458,2 auch den dritten im Zweikampf.

Dem Sektionsleiter blieb nichts anderes übrig als ein 50 Liter Fass Freibier zum Sieg beizusteuern. Gräfenroda geht nun als neuer Tabellenführer der Gruppe B in die Weihnachtspause.

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