Julia holt den Vizetitel und knackt die EM Norm

Was für ein Wochenende für den SV 90 Gräfenroda! Die Augen der Sportlerin, Trainer und mitgereisten Fans der Gräfenrodaer Sportler strahlen.
Zum zweiten mal in der Geschichte des Vereins löst eine junge  Sportlerin des SV 90 das Ticket zur Jugend EM, die in diesem Jahr  im italienischen Ligano an der Adria stattfindet. Nach Andre Langkabel, der Gräfenroda im vergangenen Jahr auf internationaler Bühne im Kosovo in Pristina vertreten hat, wird nun auch unser „Julchen“ fahren können, so die großen Hoffnungen des Vereins.
 
Aber nun erstmal zum eigentlichen Wettkampfgeschehen. Die Verantwortlichen beim Bundesverband der Deutschen Gewichtheber haben vieles im Wettkampfkalender verändert, neue Athletikdisziplinen eingeführt um die Attraktivität der Sportart Gewichtheben und die Nachwuchsbereich zu verbessern. So wurde bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Länderauswahlmannschaften ein athletischer Mehrkampf aus Zug im Liegen, Anristen und Schlußdreisprung sowie den beiden klassischen Disziplinen des Gewichthebens Reißen und Stoßen ausgetragen.
In der Lausitz, in Görlitz an der polnischen Grenze, trafen die besten Länderauswahlmannschaften der Jugend aufeinander (Jahrgänge 2001-2003). Acht Sportler eines jeden Bundeslandes wurden in die Auswahl berufen und die besten fünf Sportler mit jeweils mindestens einer weiblichen Starterin wurden gewertet. In Thüringen wurden die Sportler aus zwei Vereinen berufen. Aus Suhl, Bretschka und Florian, aus Gräfenroda Perlt, Sensche, Breitschuh, Adam und Raiana Magomadova. Die Einteilung der Sportler erfolgte in Gewichtsgruppen, wobei acht bis zehn Sportler einer Gruppe angehörten. Thüringen konnte sich Platz fünf erkämpfen, mehr war diesmal nicht möglich, da mit Sensche einer von Gräfenrodas besten krankheitsbedingt kurzfristig  ausfiel und Adam und Raiana, die als Flüchtlinge aus Russland zum Verein kamen, noch nicht so lange trainieren und mit den Besten noch nicht ganz mithalten konnten. Trotzdem erkämpfte Adam in der leichten Gruppe den  achten Platz und verbesserte seine Bestleistungen um 12kg auf nunmehr 40kg und 52kg. Raiana wurde in der leichten Gruppe der weiblichen Starter Neunte. Ebenfalls mit neuen Bestleistungen von 3kg0 und 37kg. Auf Platz acht in dieser Gruppe kam Marie Breitschuh der 43kg und 50kg gelangen.
In dieser leichten Gruppe der weiblichen Starter gab es einen Riesenkampf um den Sieg, und auch um die EM Normen zwischen der Frankfurter Sportschülerin Pilz die für Bayern startete, der Berlinerin Truong Bach  und Julia Perlt vom SV 90. Im Reißen sahen sie eine bärenstarke Julia mit drei sehr schönen Versuchen und 63kg im letzten Versuch, was eine Einstellung der persönlichen Bestleistung darstellte. Pilz gelangen zwar nur 61kg aber sie landete, aufgrund der Punktbewertung und da sie mit 49.2 kg etwas leichter war, auf dem ersten Platz. Dritte war mit 60 kg Truong Bach.

In Ihrer Paradedisziplin, dem Stoßen, gelangen Julia ebenfalls drei Gültige und bereits im Zweiten lies sie die 77kg auflegen, die die WM Norm von 140kg im Zweikampf bedeutete. Diese meisterte sie mühelos.  Ihre Konkurrentinnen, Pilz und Bach, die in der gleichen Gewichtsklasse um das WM Ticket kämpften, schafften nur 75kg bzw. 76kg. Nun kam der letzte Versuch von Julia. Die gewaltige Last von 80kg wurde für die 52,6kg schwere Kaderathletin aufgelegt.
Und was für ein Tag für Julia und den SV 90, auch diese Last meisterte sie mit enormer Kraftanstrengung, 3kg über der Norm und einzige Teilnehmerin der Meisterschaften in ihrer Gewichtsklasse und überhaupt die einzige Sportlerin der Meisterschaften die bereits frühzeitig die Norm erfüllt hat. Wer tatsächlich nominiert wird, wird allerdings erst nach der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Jugend im Juli entschieden. Aber Julia hat sich die besten Voraussetzungen dafür geschaffen. Zu Platz eins reichte es trotzdem nicht, da Pilz auch eine tolle Athletik folgen lies und am Ende knapp vor Julia lag. Bach erkämpfte sich den dritten Platz. Aber das war diesmal auch nicht so wichtig, da die Freude der Sportlerin und der Trainer keine Grenzen kannte.
 
 

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