Julia Perlt stärkstes Mädel Deutschlands

Am vergangenen Wochenende fanden in Plauen die 35. Internationalen Deutschen Jugendmehrkampfmeisterschaften der Jahrgänge 2000 bis 2002 im Gewichtheben statt. Ausgetragen wurde ein athletischer Mehrkampf aus Reißen und Stoßen sowie Pendellauf, Schocken und Dreisprung.

Die fünf jungen Gräfenrodaer Athleten hatten sich einiges für diese Meisterschaften vorgenommen und erreichten hervorragende Leistungen bei diesem Wettkampf. Gleichzeitig kämpfte der SV 90 mit den anderen deutschen Topvereinen um den Deutschen Vereinsmannschaftsmeister. Dieser wurde nach der Relativwertung ermittelt und die besten vier Athleten eines Vereins gewertet.

Im Jahrgang 2001 weiblich traf Julia Perlt auf alle deutschen Topathletinnen. Mit 60kg stieg sie nur knapp unter ihrer Bestleistung im Reißen ein. Damit setzte sie gleich ein erstes Achtungszeichen, denn einige ihrer Konkurrentinnen wie Rößler aus Schifferstadt und Kaufhold aus Chemnitz scheiterten an dieser Last. Aber die Frankfurterin Mattig und die bärenstarke und bisher unbesiegte Stoye aus Chemnitz hielten mit. Am zweiten Versuch von 63 kg scheiterte Julia knapp, doch im dritten Versuch gelang ihr diese neue Bestleistung. Da die etwas schwerere Stoye im dritten Versuch auch die 70 kg meisterte schien alles beim Alten: Stoye vor Perlt und Mattig.

Im Stoßen – ihrer Paradedisziplin – konnte Julia im ersten Versuch 73 kg bewältigen. Die anderen hatten es schwer, Mattig schaffte gerade 72 kg und wurde noch von Truong Bach aus Berlin vom Treppchen verdrängt. Jetzt der Zweikampf. Julia an der Spitze legte 76kg auf und scheiterte knapp – im Gegensatz zu Stoye – der nach 75kg auch 80kg gelangen. Wieder das alte Bild? Nein, diesmal kam es anders. Julia mobilisierte alle Kraft und stieß im dritten Versuch die 76kg erfolgreich.

Welch ein Jubelschrei von unserer Kleinen,nicht nur lag sie in Führung, sondern ihr gelang mit 139kg im Zweikampf auch die Bundeskadernorm und sie ist nur noch 1kg von der Jugendeuropameisterschaftsnorm entfernt. Und diese Meisterschaft in Italien im nächsten Jahr ist ihr großes Ziel. Stoye kämpfte ebenfalls aber ihr dritter Versuch war diesmal noch zu schwer. Mit 1.5 Punkten Vorsprung ging Julia in die Athletik. Hier gewann sie das Schocken unterlag aber Stoye knapp im Dreisprung und Pendellauf. Und es wurde sehr knapp aber Julia hatte es geschafft. Nach einer Vielzahl an Wettkämpfen gelang es ihr endlich die staunende und sichtlich entäuschte Stoye von Platz eins zu verdrängen.

Julia hatte einen goldenen Tag. Sieg im Jahrgang, Kadernorm erreicht und als bestes Mädchen unter den 26 weiblichen Teilnehmerinnen nochmals geehrt: was für ein tolles Ergebnis für den SV 90 Gräfenroda.

Im Jahrgang 2000 weiblich kam die nächste faustdicke Überraschung. Lydia Eschrich erkämpfte sich sensationell mit 44kg bzw. 60kg den dritten Platz. Die Freude war riesengroß, war es doch ihre erste Medaille bei nationalen Meisterschaften. Khava Idieva wurde mit 44kg bzw. 50kg vierte und ihre Vereinskammeradin Selina Orben mit 40kg bzw. 50kg sechste.

Das der Sportschüler Andre Langkabel bärenstark im Gewichtheben ist wussten alle aber er hat auch eine Schwäche und das ist das Schocken in der Athletik.

Diesmal gab es keine zwei Gruppen im Jahrgang 2000 und Andre konnte in der Athletik mit den leichten und schnellen Jungs des Jahrgangs nicht mithalten. Unter den zwölf Teilnehmern fand er sich nur auf Platz sieben wieder.

Was macht man nun im Gewichtheben? Man beginnt die Ein-Mann-Show in der Region, wo alle anderen schon aufhören. Guzda schaffte 100kg Kerimov immerhin noch 118kg im Reißen. Und Andre machte die 120kg im ersten Versuch locker im Stand. Auch die 125kg und selbst die neue Bestleistung von 130kg meisterte er mühelos. Damit machte er schon zwei Plätze gut. Im Stoßen ein ähnliches Bild: Kerimov stieg bei 138kg aus und Andre locker bei 148kg ein. Auch die 155kg im zweiten meisterte er mühelos. Im Kampf um die Medaillen musste er aber mindestens 160kg meistern, die Andre zwar umsetzte, ihm aber beim Aufstehen noch zu schwer waren. So verfehlte er als vierter diesmal knapp das Podest und wurde auch in der Gesamtwertung aller männlichen Starter diesmal nur vierter.

Im Kampf um den Vereinsmeister in der Jugend gab es dann noch einmal etwas zum Feiern. Schaffte es doch Gräfenroda mit Platz drei hinter Obrigheim und Grünstadt erneut aufs Treppchen.

Damit ist Gräfenroda der einzigste Verein Deutschlands, der es sowohl bei den Schülern, der Jugend als auch den Junioren 2017 auf das Podest schaffte und sensationell 13 Einzelmedaillen bei Deutschen Meisterschaften erkämpfte.

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